Spielplan November 2024 – Deutsch-Jüdisches Theater im Coupé Theater
DJT
Deutsch-Jüdisches Theater im Coupé Theater
Hohenzollerndamm 177, 10713 Berlin
Fahrverbindungen:
2 Gehminuten vom Fehrbelliner Platz
U3, U7, Bus: 101, 104, 115 und N 42.
Karten-Telefon: 0176/72261305
Email: karten@djthe.de
Für GCJZ-Mitglieder gilt der ermäßigte Preis. Bitte legen Sie Ihren GCJZ-Mitgliedsausweis vor. Wir bitten um telefonische Reservierung.
Sa 02.11.2024 18.00 Uhr Nachgefragt! Bei HANNAH ARENDT – Vor Antisemitismus ist man nur auf dem Mond sicher.
So 03.11.2024 17.00 Uhr Nachgefragt! Bei HANNAH ARENDT – Vor Antisemitismus ist man nur auf dem Mond sicher.
Fr 08.11.2024 19.00 Uhr Rosinen aus Bagdhad
Sa 09.11.2024 19.00 Uhr Konzert zum 9. November: Goldenes Jeruschalajim
So 10.11.2024 18.00 Uhr Special zum 100. Geburtstag von Ephraim Kishon
Mi 13.11.2024 19.00 Uhr Besessen – Der Dibbuk
Do 14.11.2024 19.00 Uhr Besessen – Der Dibbuk
Sa 16.11.2024 18.00 Uhr Rendez-Vous im DJT mit dem Zeitzeugen Horst Selbiger
Nachgefragt! Bei HANNAH ARENDT – “Vor Antisemitismus ist man nur auf dem Mond sicher.”
„Vor Antisemitismus ist man nur auf dem Mond sicher“, so fasst die Denkerin die Lage für das jüdische Volk zusammen. 1951 wird sie zum „Covergirl“ und Liebling der amerikanischen Medien, denn sie ist diejenige, die als erste im Kontext der westlichen Zivilisation eines der wichtigsten Bücher über das Dritte Reich schreibt und sich darin dem „größten Unheil“ des 20. Jahrhunderts stellt. Zwölf Jahre später lässt sie die Gefühle der internationalen Leserschaft jedoch hochkochen. Es ist ihr Bericht über den Prozess gegen Adolf Eichmann der einen regelrechten Shitstorm gegen sie auslöst… Kaum eine Autorin hat eine solche Kontroverse ausgelöst wie: HANNAH ARENDT. Ihr Ton, ihre Ironie!… Ob sie denn keine Liebe zum Jüdischen Volk habe?! Arendt selbst war als Jüdin 1933 vor den Nationalsozialisten aus Berlin geflohen, zuerst nach Paris, dann in die USA. Über den Antisemitismus sagt sie: „Der Antisemitismus ist keine persönliche Tragödie – viele verstehen ihn als das. Aber nein, das geht nicht gegen einen einzelnen ganz persönlich, das geht gegen Juden im allgemeinen. Das geht gegen Juden, weil sie Juden sind… Der Antisemtismus ist die Aufforderung zum politischen Handeln.“
Auch 49 Jahre nach ihrem Tod ist Arendt eine wichtige und vielzitierte Denkerin, deren Analysen hochgradig, ja geradezu prophetisch aktuell sind. Jede:r Talkmaster:in wäre glücklich, sie unter den Gästen zu wissen, aber Arendt ist durchaus keine Person, die diese Art von Öffentlichkeit sucht. Uns jedoch ist es gelungen, sie für einen Abend zu uns einzuladen, um mit ihr ganz persönlich über ihr Leben und Werk, den seit dem 7. Oktober 2023 neu erstarkenden Hass auf Juden und den eskalierenden Nahostkonflikt zu sprechen. Kommen Sie gerne vorbei, wenn es heißt: Nachgefragt! Bei Hannah Arendt.
Konzept und Bühnentextfassung: Alexandra Julius Frölich; Regie: Evgenija Rabinovitch;
Schauspiel: Alexandra Julius Frölich, Joachim Kelsch, n.n.
Eintritt: 25,- / erm. 18,- €
Special zum 100. Geburtstag von Ephraim Kishon
Am 23. August 1924 in Ungarn geboren, wäre “der Deutschen liebster Israeli”, wie ihn der Deutschlandfunk betitelt, nun 100 Jahre alt geworden. Kein anderer israelischer Künstler war in Deutschland so erfolgreich wie der Satiriker, dessen Bücher sich hier 34 Millionen Mal verkauften.
Wer hat nicht wenigstens schon einmal von ihr gehört, der “besten Ehefrau von allen”? Wem ist der “Blaumilchkanal”, die Satire über das Tel Aviver “Behörden-Ping-Pong”, nicht schon irgendwo begegnet? Das DJT präsentiert Kishons Geschichten rund um Ehe, Familie im Allgemeinen und das nicht immer einfache Leben in Eretz Israel.
Mit: Alexandra Julius Frölich, Clara Tekampe, Joachim Kelsch und Alexander Gutman
Eintritt: 25,- / erm. 18,- €
Rosinen aus Baghdad
Orientalischer Erzählabend mit Musik
Es wird orientalisch: In spielerischer Erzähltradition lässt die Schauspielerin Eva Maria Kölling gemeinsam mit dem Musiker Mohamed Askari (Nay und Oud) eine Welt entstehen, in der fast vergessene Geschichten von weiblicher Liebe, Klugheit und Scharfsinn ihre zeitlose Kraft entfalten. Der ferne Blick eröffnet erstaunlich aktuelle und alltagstaugliche Perspektiven auf das gemeinsame Leben von Mann und Frau. Nehmen Sie Platz auf dem fliegenden Teppich der Möglichkeiten und lassen Sie sich von außergewöhnlichen Frauenfiguren inspirieren, die mutig ihrem Herzen folgen.
Mit Eva Maria Kölling und Mohamed Askari
Eintritt: 20,- , erm. 15,- €
„Goldenes Jeruschalajim”
Konzert
Literarisches Konzert mit bekannten Werken aus der jüdischen Welt und Texten von Isaac Bashevis Singer u.a. Mit: Ilja Bondar (Violine),
Alexandra Julius Frölich (Lesung und Gesang), Alexander Gutman (Klavier und Gesang)
Eintritt: 20,- , erm. 15,- €
Besessen! – Der Dibbuk
Dramatische jüdische Legende nach Salomon An-Ski aus der
verlorenen Welt des Shtetls.
Lea ist die Tochter eines reichen Rabbiners und soll standesgemäß verheiratet werden. Was ihr Vater nicht ahnt: die junge Frau hat bereits anderweitig zarte Bande zu dem Talmudstudenten Chanan geknüpft. Als der junge Mann von der bevorstehenden Hochzeit seiner Geliebten mit einem anderen erfährt, sucht er Hilfe in der Macht alter, magischer Texte und stirbt bei dem Versuch, diese zu enträtseln. Chanans Liebe zu der jungen Frau ist jedoch so stark, dass seine Seele lebendig bleibt und als Dibbuk in den Körper der Braut eindringt..
„Der Dibbuk“ behandelt anhand der unerfüllten Liebe nicht nur das klassische jüdische Motiv der „Anhaftung“, nämlich der gequälten Seele, die keinen Frieden findet, sondern er sucht vor
allem die Antwort auf die grundlegenden menschlichen Fragen nach Gott und nach dem Urgrund des Bösen in der Welt und im Menschen…
Regie: Evgenija Rabinovitch; Textfassung: A.J. Frölich; Musik: Alexander Gutman
Mit: Alexandra Julius Frölich, Eva Maria Kölling, Clara Tekampe, Joachim Kelsch.
Eintritt: 25,- / erm. 18,- €
Rendez-Vous im DJT:
“Verfemt – Verfolgt – Verraten” – Lesung und Zeitzeugengespräch.
Horst Selbiger, Autor und Journalist, wurde im Jahr 1928 als Kind einer “gemischtrassigen Ehe” geboren; sein Vater war jüdisch, seine Mutter war es nicht. Aber auch als “Halb-Jude” war man geächtet, gehörte nicht mehr zur deutschen Gesellschaft dazu. Die Jugendjahre waren bestimmt von den Ereignissen der Reichspogromnacht des 9. November 1938, dem Hass auf Juden und der Zwangsarbeit im Rüstungsbetrieb. Durch den berühmt gewordenen Protest in der Berliner Rosenstraße entgingen Selbiger, sein Vater und sein Bruder knapp der Deportation ins Konzentrationslager – anders als viele weitere Mitglieder der Familie. In den Nachkriegswirren stand Selbiger vor der Frage, wo er, als “displaced person”, eine echte Heimat finden könnte. Statt für die Emigration in die USA entschied er sich dann für ein Leben in der neu gegründeten Deutschen Demokratischen Republik. Das kommunistische Land barg nämlich für viele Verfolgte des Dritten Reiches die Hoffnung auf einen echten Neuanfang und ein Leben in Freiheit und Würde…
Eintritt: 15,- /erm. 10,- €